Am 2. Mai ist Welt-Thunfisch-Tag. Der Tag, an dem die internationale Aufmerksamkeit darauf gelenkt wird, den Thunfischfang nachhaltiger zu gestalten. Denn obwohl es heute besser läuft als noch vor ein paar Jahren, werden viele Thunfischbestände immer noch überfischt. Die gute Nachricht: Du kannst etwas daran verändern! Aber woher weißt du, was nachhaltiger Thunfisch ist?
Wir von Fish Tales lieben Thunfisch und setzen uns dafür ein, dass die Welt diesen auch in Zukunft genießen kann. Wir arbeiten weltweit mit lokalen Fischergemeinden zusammen, die im Einklang mit unseren Ozeanen leben und fischen, sowie den Mitarbeitern mit Respekt begegnen. Das alles basiert auf unserer Überzeugung: Nur glückliche Fischer tragen zu gesunden Ozeanen bei.
Mache den Unterschied: Wähle den richtigen Thunfisch. Warum das entscheidend ist und wie du sicher sein kannst, die richtige Wahl zu treffen, erfährst du in diesem Blog!
Jedes Jahr werden etwa 5 Millionen Tonnen Thunfisch gefangen. Thunfisch ist somit der beliebteste Speisefisch der Welt. Er wird in Thunfischsalaten, als Sashimi oder als Thunfischsteak verwendet. Wie der Thunfisch gegessen wird, ist von Region zu Region unterschiedlich. In Japan gibt es ihn vor allem als Sashimi, während man in Deutschland häufiger Thunfisch in Dosen isst.
Tunfisch ist jedoch nicht nur für diejenigen von Bedeutung, die gerne Thunfischsalat essen, sondern auch für das Ökosystem der Meere und Ozeane. Ganz zu schweigen von den Fischergemeinden, die auf Thunfisch als Nahrungs- und Einkommensquelle angewiesen sind.
Weltweit sind 22% aller Thunfischbestände überfischt. Das bedeutet, dass jedes Jahr mehr Thunfisch aus diesen Beständen herausgefischt wird, als nachkommt. Hält die Überfischung lange an, sinkt die Zahl der Thunfische, bis die Bestände und manchmal sogar die ganze Thunfischart in ihrer Existenz bedroht wird.
Es gibt auch Thunfischbestände, die in der Vergangenheit stark überfischt waren, dies aber nicht mehr sind. Dabei gilt: Je mehr Thunfisch gefangen wird, desto länger dauert es, bis dieser wieder nachgewachsen ist. Und dabei ist es von entscheidender Bedeutung, so wenig wie möglich zu fischen, damit sich der Thunfischbestand so schnell wie möglich erholen kann. Wenn dies nicht geschieht, wird der Bestand gefährdet bleiben und schließlich zusammenbrechen. 48% aller Thunfischbestände weltweit haben sich noch nicht vollständig erholt oder sind immer noch überfischt und daher nicht für einen nachhaltigen Fang geeignet.
Überfischung ist jedoch nicht das einzige Problem. Viele Thunfischfabriken verwenden verheerende Fangmethoden mit großen Mengen an Beifang. Auch an Bord von Thunfischfängern sind schwere Menschenrechtsverletzungen ans Licht gekommen. Es sind erschütternde Bedingungen, unter denen die Fischer leben und arbeiten. Stell dir vor, du bist jahrelang auf See, ohne Land zu sehen, wirst nicht bezahlt und körperlich und seelisch misshandelt. Das passiert vor allem bei schutzbedürftigen Menschen, wie z.B. Wanderarbeitern, deren Papiere weggenommen werden und die keinen Ausweg mehr haben. Schätzungsweise 10-15% der Fischer/innen weltweit arbeiten unter diesen schrecklichen Bedingungen. Allein in der thailändischen Fischereiindustrie betrifft dies 270.000 Menschen!
Die Überfischung, der hohe Beifang und die Menschenrechtsverletzungen lassen kein besonders positives Licht auf die Thunfischindustrie fallen. Doch es kann auch ganz anders sein. Um den Thunfisch, unsere Ozeane und die Fischer zu schützen, ist es wichtig, dass die Verbraucher beim Kauf von Thunfisch auf ein paar Aspekte achten.
Die gute Nachricht ist: Nachhaltig gefangener Thunfisch existiert. Nicht jeder Thunfisch muss gemieden werden, da es eine ganze Reihe von Thunfischbeständen, die in guter Verfassung sind. Dafür haben sich in den letzten Jahren viele Regierungen, (Fischerei-)Unternehmen und NGOs eingesetzt.
Trotzdem besteht die Wichtigkeit, darauf wert zu legen, den richtigen Thunfisch zu kaufen. Wenn du nachhaltigen Thunfisch kaufen möchtest, achte besonders auf das blaue MSC-Logo und die Fangmethode. Mit dem MSC-Logo kannst du sicher sein, dass der Thunfisch aus einem gesunden Bestand stammt. Entscheide dich außerdem für Thunfisch, der mit Angelrute & Leine gefangen wurde, sprich einzeln. Diese Methode hat den geringsten Beifang und wird von Greenpeace und anderen als die nachhaltigste Methode des Thunfischfangs angesehen. Die Fangmethode und eventuell das MSC-Logo sind auf der Verpackung des Thunfischs zu finden.
Fischer, die mit Respekt behandelt werden, behandeln im Gegenzug auch den Ozean mit Respekt. Schließlich ist es ihre Einnahmequelle. Deswegen sollte auf das Fair Trade Siegel geachtet werden. Damit kannst du dir sicher sein, dass auch die Fischer und die Beschäftigten in der Verarbeitungsanlage angemessen behandelt werden. Darunter fallen zum Beispiel ein sicheres Arbeitsumfeld, die Zahlung eines guten Lohns, regelmäßige Pausen und Krankheitsurlaub. Das Fair Trade Siegel findest du auch auf der Verpackung des Thunfischs.
Es gibt Verbraucherinnen und Verbraucher, die gar keinen Thunfisch kaufen oder vegetarische Thunfischvarianten ausprobieren wollen. Daran ist nichts auszusetzen. Wenn du jedoch einen Beitrag zur Nachhaltigkeit der Thunfischindustrie leisten willst, kannst du durch den Kauf von nachhaltigem Thunfisch eine positive Veränderung bewirken. Dadurch trägst du dazu bei, dass die Meere gesund bleiben und die von ihnen abhängigen Fischereigemeinden ihre Existenz sichern. So können wir auch weiterhin köstliches Sashimi, Thunfischsteak oder “normalen” Thunfisch aus der Dose genießen.
