Fish Tales arbeitet vor allem mit Fischergemeinschaften zusammen, die in freier Wildbahn fischen. Angesichts der wachsenden Weltbevölkerung und unseres Wunsches, auch in Zukunft Fisch zu genießen, kooperieren wir zudem mit Fischzüchtern. Derzeit stammen 52% des weltweit konsumierten Fischs aus Aquakulturen. Grund genug, in diesem Bereich nach den nachhaltigsten Möglichkeiten zu suchen, um unsere Mission fortzusetzen: Jeder soll 100% nachhaltig gefangenen oder gezüchteten Fisch genießen.
Aus diesem Grund sind wir in den hohen Norden Norwegens gereist. Hier, zwischen den ganzjährig schneebedeckten Gipfeln der Fjorde, wird Lachs gezüchtet. In der Kleinstadt Rognan haben wir die Familie Øksheim kennengelernt, die im Skjerstad Fjord ihre Lachszucht im Familienbetrieb Edelfarm betreibt. Edelfarm gehört zu Salten Aqua und wurde im Mai 2016 vom Aquaculture Stewardship Council (ASC) für nachhaltige Fischzucht ausgezeichnet.
Edelfarm liegt in einer einzigartigen Umgebung, die es ermöglicht, natürlich Lachse zu züchten. Neugierig, wie das funktioniert? Entdeckt Edelfarm, den schönen Skjerstad Fjord und alles, was ihr über den Lachs wissen wollt: vom Futter, über die Zucht, bis hin zum Filet.
Natur und Umwelt
Das Wasser im Skjerstad Fjord unterliegt starken Strömungen, den sogenannte Saltstraumen. Diese Strömungen sorgen dafür, dass das Wasser im Fjord alle zwei Tage vollständig erneuert wird. Diese einzigartige Versorgung von sauberem, eiskaltem Wasser mit geringem Salzgehalt stellt sicher, dass Parasiten wie Seeläuse keine Überlebenschance haben. Seeläuse sind ein Problem vieler Aquakulturen andernorts, bei denen daher Pestizide zum Einsatz kommen. Die Skjerstad Fjord hingegen bieten die ideale Umgebung für einen leckeren, norwegischen Lachs, der gesund und ohne Pestizide oder Seeläuse aufwachsen kann.
Die guten Bedingungen, die von den Saltstraumen geschaffen werden, bedeuten zudem eine niedrige Wassertemperatur, die optimal für Lachse ist. Ist die Wassertemperatur zu hoch, sucht ein Lachs in der Tiefe nach Kälte und setzt sich dadurch einem niedrigen Sauerstoffgehalt aus. Sauerstoffmangel führt zu Stress, wodurch der Lachs depressiv wird. Dies ist nicht nur schlecht für den Fisch, sondern auch für die Qualität des Fischfleischs.
Alice Øksheim – während unseres Besuchs im neunten Monat schwanger und heute Mutter von Sohn Brage – hat uns die Lachszucht gezeigt. Nicht nur die besondere Umwelt des Fjords ist ideal, sondern auch die vielen Maßnahmen, die Edelfarm vorantreibt, tragen zu gesundem Lachs bei und erhalten die Natur rund um die Aquakultur.
Alice Øksheim studierte wie ihr Vaters Aquakultur und arbeitet jetzt im Familienbetrieb Edelfarm.
Käfige
Die Käfige von Edelfarm sind komplett kupferfrei. Kupfer wird von vielen Aquakulturen in den Käfigen verwendet, um Algenwachstum zu verhindern. Die Substanz entweicht jedoch nach einer Weile und beeinflusst daher das Milieu rund um den Käfig. Edelfarm muss seine Käfige zwar öfter säubern um die Algen zu beseitigen, unterstützt aber mit dieser Wahl die Erhaltung der Bodenflora.
Jeder Käfig enthält 97% Wasser und besteht aus nur 3% Fisch. Die Fütterung des Lachses wird von einer Futterstation aus verabreicht. Die Edelfarm-Station arbeitet mit Strom aus natürlichen Quellen, um die Umweltverschmutzung durch Treibstoff auszuschließen.
Futter
Die Richtlinien für den Inhalt des Lachsfutters werden vom Aquaculture Stewardship Council festgelegt und daher streng kontrolliert. Edelfarm bezieht das Fischfutter von BioMar, einem Fischfutterhersteller, der bereits 1988 als erster nachhaltiger Fischfutterhersteller der Welt zertifiziert wurde. Das Futter beinhaltet viele natürliche Vitamine, die das Immunsystem der Lachse stärken sowie Krankheiten und dem damit verbundenen Einsatz von Medikamenten vorbeugen. Ein speziell ausgebildeter Arzt kommt monatlich vorbei, um zu sehen, wie es um die Gesundheit der Lachse steht.
Darüber hinaus kontrolliert die Familie Øksheim kontinuierlich die Qualität des Wassers, die Nahrungsversorgung sowie das Leben auf dem Grund unter den Lachskäfigen. Hierdurch sorgen sie dafür, dass trotz der Aquakultur keine anderen Ökosysteme betroffen sind. Außerdem bleiben Käfige für eine gewisse Zeit völlig leer, damit sich die Natur an diesem Ort vollständig erholen kann.