5 Tipps für den Kauf und Verzehr von nachhaltigem Fisch

In der idealen Welt von Bart van Olphen essen wir alle ausschließlich 100% nachhaltig gefangenen Fisch. Deshalb engagiert Bart sich auch auf jede erdenkliche Weise für diese Mission. Mit diesen fünf Tipps von Bart könnt ihr jederzeit eine verantwortungsvolle Wahl treffen – ob im Supermarkt, beim Fischhändler oder in eurem Lieblingsrestaurant!

1. Umweltsiegel

Achtet beim Fischkauf immer auf das Vorhandensein eines Umweltsiegels. Nachhaltig zertifizierten Fisch erkennt ihr am MSC- oder ASC-Siegel. Das MSC-Siegel (Marine Stewardship Council) wird für nachhaltig gefangenen wilden Fisch vergeben. Dieser ist vollständig rückverfolgbar, vom Boot bis auf den Teller. Der Fisch wird somit auf verantwortungsvolle Weise direkt in der Natur gefangen, wobei die Auswirkungen auf das Ökosystem und u.a. der Beifang auf ein Minimum reduziert werden und dafür gesorgt wird, dass der Fischbestand in gutem Zustand bleibt. Die Fangmethode wird in der Regel auf der Verpackung angegeben – und Fish Tales empfiehlt etwa bei Thunfisch, darauf zu achten, dass dieser mit der Angelrute gefangen wird.

Das ASC-Siegel (Aquaculture Stewardship Council) findet ihr auf Fisch aus verantwortungsvoller Zucht. Das bedeutet unter anderem, dass der Zuchtbetrieb strenge Anforderungen in Bezug auf minimalen Einsatz von  Antibiotika, nachhaltiges Fischfutter und gute Arbeitsbedingungen erfüllt – was vor allem in Ländern mit sehr niedrigen Einkommen wie beispielsweise Vietnam äußerst wichtig ist.

2. Unbekannte Fischarten

Wir alle lieben Lachs, Thunfisch und Kabeljau. Aber wusstet ihr, dass der Kauf weniger bekannter Fischarten eine gute Möglichkeit ist, nachhaltige Fischerei zu fördern? Fischarten wie Kliesche, Flunder oder andere Plattfische beispielsweise landen oft als Beifang an Bord. Wenn ihr euch für diese Fischarten entscheidet, tragt ihr dazu bei, den Fischereidruck auf die beliebtesten Fischarten zu verringern. Denn auch die weniger bekannten Fischarten sind ausgesprochen lecker – und wir sollten experimentieren und von allem genießen, was uns das Meer zu bieten hat.

3. Der ganze Fisch

Lebensmittelverschwendung ist weltweit ein großes Problem. Leider ist dies in der Fischwelt nicht anders. Die Filets sind sehr beliebt, während der Rest des Fisches regelmäßig im Mülleimer verschwindet. Schade! Denn ein Fisch kann in seiner Gesamtheit verwendet werden. Versucht  einmal, einen ganzen Fisch zuzubereiten. Die Fischwangen zum Beispiel sind eine echte Delikatesse, die Haut könnt ihr einfach mitessen, wenn sie knusprig gebacken ist und das Fischfleisch schmeckt intensiver, wenn es auf der Gräte gegart wird. Probiert es einfach aus!

4. Gefroren und in Dosen

Wer sich wirklich nachhaltig entscheiden will, isst nicht nur frischen Fisch. Tiefkühlprodukte und Fischkonserven sind eine äußerst verantwortungsvolle Entscheidung. Fisch, der im Tiefkühlfach oder in der Dose angeboten wird, ist nämlich meist auf dem Höhepunkt der Saison gefangen und daher von bester Qualität. Abgesehen davon, dass dies den Geschmack begünstigt, wird dieser Fisch für den Rest des Jahres konserviert und so können sich diese Fischbestände außerhalb der Fangsaison gut erholen, da sie in Ruhe gelassen werden. Das sorgt dafür, dass die Fischbestände langfristig gesund bleiben.

5. Traut euch zu fragen!

Was tun, wenn ihr beim Fischhändler, in einem Restaurant oder auf dem Fischmarkt seid und nirgends ein Zertifikat oder Ähnliches zu finden ist? Dann traut euch ruhig, die Bedienung zu fragen, um herauszufinden, ob der Fisch nachhaltig gezüchtet oder gefangen wurde, zertifiziert is und aus einem gesunden Fischbestand stammt. Oft stellt sich ganz schnell heraus, ob die betreffende Person Ahnung davon hat. Wenn jedoch niemand für Klarheit sorgen kann, geht ganz grob davon aus, dass Zuchtfische in Europa im Allgemeinen unter besseren Bedingungen heranwachsen als in weit entfernten Ländern. Beim Wildfang ist das etwas komplizierter – denn ist es wichtig, nicht nur zu wissen, wo genau der Fisch herkommt, sondern auch, wie er gefangen wurde und ob beim Fang die Auswirkungen auf das Ökosystem und der Beifang auf ein Minimum begrenzt bleiben.

Bei einem Fischhändler werden auch die fehlenden Informationen, die ihr normalerweise auf einer Verpackung findet, Fragen aufwerfen. Stellt diese Fragen! Ein Fischhändler kann nämlich nur dann MSC- und ASC-zertifizierten Fisch verkaufen, wenn sein Betrieb selbst zertifiziert ist. Sein Laden muss dann ebenfalls zahlreiche strenge Anforderungen erfüllen. Fragt euren Fischhändler immer nach seinem nachhaltigen Angebot, denn es besteht auch die Möglichkeit, dass er euch eine verantwortungsvolle Alternative anbieten kann, diese aber nicht als solche ausgezeichnet in der Theke liegen hat.